02. - ??? Nebelung 1458 – zurück Richtung Osmanisches Reich

Es ist hoffnungslos! Seit Tagen hängt das Schiff an ein und der selben Stelle fest, es gibt kein Vorwärts, nur ein Zurück. Erneut gehen die ohnehin spärlichen Vorräte zu Neige, Panik kommt auf, zumindest bei mir. Ich will nicht sterben – nicht jetzt – es gibt noch so Vieles zu klären, erst dann ist mir der Tod willkommen. Doch möchte ich bitte schön mir den Tag selbst aussuchen und nicht der Laune eines verdammten Flusses überlassen. 

Es gab eine Zeit, da fand ich die Donau den wunderbarsten Fluss weit und breit. Wien zur Valentinszeit ..., nie werde ich den Tag vergessen als ich an der Donau stand, die Gefühle verrückt spielten wegen einer ganz besonderen Liebe – wegen Micha. Das zweite Mal stand ich abermals mit wirren Gedanken am Wiener Donauufer, eine ungewisse Zukunft und das Aus einer anderen bis dato außergewöhnlichen Liebe vor Augen. Wenige Monate später stand ich ein weiteres Mal in Wien an der Donau, diesmal hochschwanger und eine Nacht in einer feuchtkalten Gefängniszelle hinter mir.

Merkwürdig, ich erinnere mich auch noch an zwei weitere Aufenthalte in Wien die mich zum Donauufer führten, doch nicht an ein einziges Mal kann ich mich erinnern in Linz an der Donau gewesen zu sein. Wien und die Donau sind für mich untrennbare Erinnerungen und nun auf einmal beginne ich den Fluss abgrundtief zu hassen. 

In den späten Abendstunden wendet das Schiff und setzt Kurs zum Schwarzen Meer. Unsere Hoffnung aufs Überleben besteht darin möglichst rasch einen Hafen im Osmanischen Reich zu erreichen und vor allem eine Anlegegenehmigung zu bekommen eh der „Goldene Falke“ zum Fliegenden Holländer wird. Tekirdağ, Sarköy oder Gemlik, diese drei Orte, bzw. die Hafenmeister dort werden unser Schicksal bestimmen.

Zusatzeintrag  06. Nebelung 1458 – hohe Wellen

Eine kräftige Brise bringt uns zügig voran. Unangenehm kalt ist es geworden, der Wind reißt an den Sachen und kriecht unter den Stoff. Obwohl Paolo stolz sein neues Mäntelchen trägt, welches ihn auch warm hält, hat er eine leichte Erkältung. Ich lasse ihn für ein paar Tage nicht an Deck und so kommt er in den Genuss seinen Spieltisch ausgiebig zu nutzen. Der Schiffszimmermann hat sich alle Mühe gegeben und ein kleines Meisterwerk zusammengebaut.

Es ist eine Freude dem Kleinen beim spielen zuzusehen. Bausteine, die aus Holzresten angefertigt und teils bemalt wurden, haben es ihm besonders angetan. Selbst wenn eine allzu dolle Schiffsbewegung die Türme einstürzen lässt, der kleine Baumeister ist eifrig dabei sie wieder aufzubauen.

Doch bei aller Freude an dem Jungen ertappe ich mich wieder bei den Gedanken an Hannes und wie es wäre ihn hier bei mir zu haben. Die Erinnerungen lassen mich einen Moment nach vorne schauen und doch tun sie gleichzeitig so weh.

Zusatzeintrag  08. Nebelung 1458 – Bosporus

Gegen Abend liegt vor uns die Einfahrt zum Bosporus. Bei diesem Anblick kann ich nicht anders und fange an zu weinen. Nun ist es nicht mehr weit bis zu einem Hafen und dann sollten wir wieder aufatmen und zur Ruhe kommen können. Doch noch gibt es eine Hürde zu nehmen, die ungeliebte Anlegeerlaubnis. Ich bin und bleibe eine unverbesserliche Pessimistin.

Es gab Tage, da ertappte ich mich dabei, dass ich in Parenzo die Gruppe hätte verlassen sollen um Heim zu kehren. So Vieles wäre dann anders gekommen, so Vieles nicht geschehen ... der Abschied von Hannes, die Nacht mit Antonio, ein Badeausflug mit dem Steuermann, Konflikte mit dem Kapitän, das Angebot von Silber ....

Ich bin müde, sehne mich mehr denn je nach einer Schulter zum Anlehnen, nach einem Ort an dem ich mich geborgen fühlen kann, Worte die mir etwas sagen und nicht zu einem Ohr hinein und zum anderen gleich wieder hinaus gehen, eine Aufgabe die mich ausfüllt, mir einen Sinn aufzeigt und die Sehnsucht nach der Vergänglichkeit nimmt.

10. Nebelung 1458 – Gemlik – Bursa Sancağı / Osmanlı İmparatorluğu

ENDLICH – wir haben einen rettenden Hafen erreicht und schon am nächsten Tag die Genehmigung zum Ankern im Hafen erhalten. Was kümmert es mich ob wir eine Verkaufslizenz erhalten oder nicht, wichtig ist nur, das wir endlich etwas zu Essen bekommen.

In den letzten Tagen habe ich einen Kanten trocken Brot mit etwas Salz darauf und ein paar Maiskörner lieben gelernt, doch nun kann ich es kaum erwarten die Köstlichkeiten des Morgenlandes zu verspeisen. Gierig darf ich nicht sein, denn der Magen muss sich erst wieder an komplette Mahlzeiten gewöhnen. Antonio hat sich Sorgen um mich gemacht und gemeint, ich sei spindeldürr. Bei abgemagert hätte ich ihm vielleicht Recht gegeben und mich ein wenig bedauern lassen, obwohl ... Er hätte nur seine noch kargere Ration mit mir geteilt und das wollte ich nicht. Er brauchte sein Essen dringender, musste er doch arbeiten während ich an manchen Tagen müde und gleichgültig in der Koje lag, Paolo beim spielen zusah oder ihm Geschichten erzählt habe.

Paolo plappert nun übrigens munter drauf los, weiß Dinge zu benennen und seine Wünsche kund zu tun. Vor ein paar Tagen überraschte er mich als er beim Anblick von Diabolo plötzlich laut losqietschte, Bollo rief und hinter dem Kater her tapste.

Nun muss ich aber hier aufhören mit schreiben um mich dem Thema Einkaufsliste zu widmen. Oh ja ..., diesmal werde ich den Basar aufsuchen und so wie ich mich kenne, werde ich ein kleines Vermögen dort lassen. Gewürze, Räucherwerk, süßes Gebäck und ein Stück dieses sündhaft teuren Marzipans ...

11. – 25. Nebelung 1458 –  ein langer Aufenthalt in Gemlik mit so manch Überraschung

 Der Aufenthalt in Gemlik war recht abwechslungsreich. So besuchte ich an drei Tagen Vorlesungen an der Universität zum Thema „N1 - Grundkenntnisse über das Meer“. Mein Professor gab sich viel Mühe mir das Wichtigste zu erklären, was nicht immer einfach war, fielen mir doch immer neue Fragen ein. Oh ja der Professor hatte es nicht leicht, noch dazu wo es sich bei der Lehrkraft um niemand anderen als den guten Maxl handelte.

Das Schiff  lag noch keine fünf stunden vor Anker, da sprang Gypsy von Bord, rannte wie verrückt zum nächsten Baum, in dem Fall eine Palme, beschnüffelte sie und erleichterte sich dann. Anschließend rannte wie ein Blitz durch die Gegend, froh der Enge des Schiffes entkommen zu sein. Aber nicht nur der Vierbeiner war glücklich an Land zu sein, auch die Matrosen hatten es eilig nach getaner Arbeit in die Hafenkneipen und einschlägig bekannte Häuser zu kommen.

Am letzten Tag an Land, am 25. des Monats, hatte Silber Geburtstag. Ich weiß noch immer nicht ob ich ihr mit meinem Geschenk, wenn man es denn so nennen mag, wirklich einen Gefallen tue wie alle behaupten.

Dieses „Geschenk“ besteht lediglich aus einer Antwort auf eine Frage, die Silber mir vor einiger Zeit einmal stellte. Es sind nur zwei Buchstaben und ich bin mir ehrlich gesagt der Tragweite und der Bedeutung dieser zwei Buchstaben nicht so wirklich bewusst. Doch nun hab ich „Ja“ gesagt und somit kommen Silber und der mir bis dato fremde Duka in das „Vergnügen“ einer ausgewachsenen, starrköpfigen, eigensinnigen, launischen und alles andere als pflegeleichten Tochter. Sie werden nicht nur Eltern sondern mit einem Schlag auch Großeltern. Herzlichen Glückwunsch liebe Sil!

Ach ja, die Zeit in Gemlik war wunderschön und ich habe sie in jeder Minute genossen denn:

Tariq war da!

Wie es seine Art ist tauchte er aus heiterem Himmel auf, stand unerwartet auf dem Basar hinter mir und ich glaubte zu träumen. Meine Gefühle ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen lassen sich nicht zu Papier bringen.

Tariq hat Paolo und mich mitgenommen in eine kleine Oase, die knapp eine Stunde Ritt mit dem Kamel südlich des Ortes lag. Süßes Nichtstun bestimmte für über eine Woche das Leben von uns Drei. Sehr zur Freude von Paolo, der das Schaukeln auf dem Kamelrücken sichtlich genoss, unternahmen wir ausgedehnte Ausritte in die Umgebung. Tariq machte uns mit den Lebensgewohnheiten und Bräuchen des Landes vertraut und er verwöhnte uns mit Köstlichkeiten des Morgenlandes.

Aber es gab auch ruhige, ernste Stunden, so zum Beispiel als er von mir verlangte zu erfahren was es mit Paolo auf sich hatte. Es tat ungemein gut endlich mit jemandem zu reden ohne jedes Wort zu überdenken, ohne Rücksicht auf noch vorhandene Kontakte oder Freundschaften zu nehmen. Tariq hörte geduldig zu, unterbrach gelegentlich um Fragen zu stellen wenn ihm etwas nicht verständlich war und sein Gesicht verfinsterte sich als das Gespräch auf Ereignisse kam, die mir erneut Tränen übers Gesicht rinnen ließen.

Viel zu schnell verging die Zeit und als dann die Nachricht kam, ich müsse zum Schiff zurück, da schwankte ich lange zwischen Pflichtgefühl und der Versuchung mich Tariq anzuschließen und hier zu bleiben. Ich hätte es getan, hätte mein Leben dem von Tariq untergeordnet, soviel anders als ich bislang gelebt hatte konnte es auch nicht sein. Der Araber jedoch mahnte mich, zuerst klare Verhältnisse zu schaffen und nicht im Ungewissen befindlich voreilig alles zurückzulassen. Und erneut fiel das Wort Qishmah. „Nimm es an Sahabat, denn entfliehen kannst du ihm nicht. Und noch etwas merke dir: Bereue nie was du getan hast, wenn du im Augenblick des Geschehens glücklich warst.“

26. Nebelung – 06. Julmond 1458 –  vom Besatzungsmitglied zum Kapitän

Wieder geht es über das Schwarze Meer hinweg zur Donaumündung, doch ist diese Fahrt nicht zu vergleichen mit der vorherigen. Klar, der Kapitän hat jetzt Kenntnisse vom Seeweg und auch über die Eigenarten des Donaudeltas. Doch das meine ich nicht mit anders. Diesmal sind nur Marci und meine Wenigkeit an Bord und natürlich auch die üblichen Matrosen, allen voran Antonio den es freut mich wieder öfter zu sehen. Silber und Maxl sind in Gemlik, können dort das Barvermögen aufstocken und auch den Proviant. Beide können an der dortigen Universität Vorlesungen halten, in Medizin bzw. Nautik. Ob auch Kochen unterrichtet wird? Ich glaube es kaum doch warum ist Lu Ling an Land geblieben? Schön wäre es ja wenn er versuchen würde mal etwas anderes ausser Fischgerichte zu kochen.

Und noch jemand ist an Land zurückgeblieben – Paolo. Schweren Herzens habe ich mich von ihm getrennt, Erinnerungen an Parenzo wurden wach, doch diesmal kann ich sicher sein den kleinen Kerl nach der Rückkehr in die Arme zu schließen. Tariq wird gut auf ihn aufpassen und auch bei Sil weiß ich ihn in guten Händen.

Ach ja, ich erwähnte noch gar nicht den Grund der eigenartigen Reise. Nun – der „Goldene Falke“ wird die „Angeluss Companion“ abholen und sie nach Gemlik geleiten. Das Wieso, Weshalb und Warum erspare ich mir hier zu erklären, nur soviel, es hat mit der Navigation zu tun.

Erklärungen sind eh Mangelware derzeit, sonst hätte man mir erklärt warum ich Marci begleite.

Es kommt wie es kommen muss, das Glück ist auch diesmal nicht mit uns und die Fahrt umsonst gewesen. Der „Falke“ ist gut unterwegs und schon nach wenigen Tagen kommt aus dem Ausguck der Ruf „Schiff voraus!“, doch das war es dann. Schnell stellt sich heraus das die „AC“ nicht hochseetauglich ist und umkehren muss, was auch wir tun. Das passiert ausgerechnet an dem Tag (4. Julmond), an dem mir die Kontrolle über das Schiff zugewiesen wurde. Oh was war ich stolz einen Abend lang Aushilfskapitän zu sein.

Hier ein Auszug aus dem Logbuch:

 (*) 8 Glasen der 4. Tagwache: Schiff gen Süden gesteuert

(*) 4 Glasen der 4. Tagwache: Schiff erneut gen Süden gesteuert

 (*) 1 Glasen der 1. Nachtwache: Schiff abermals gen Süden gesteuert

Auch wenn ich nur starr geradeaus steuern durfte, es hat Spaß gemacht am großen Steuerrad zu stehen und den Matrosen Anweisungen zu geben. Zugegeben, der Bootsmann hat mir viel Arbeit bei den Kommandos abgenommen.

Noch einmal durfte ich hinterm Steuer stehen, nur zwei Tage später, am Tag des Heiligen Nikolaus, bei der Heimkehr nach Gemlik. Diesmal konnte, bzw. musste ich selbst den Kurs wählen, was nicht schwer war, brauchte ich mich doch nur am in Sichtweite gelegenen Ufer orientieren.

Um aber noch einmal auf meine befristete „Ernennung“ zum Steuermannskapitän oder was auch immer zurück zu kommen ..., ich hab es schamlos ausgenutzt. Nach erfolgreichem Einlaufen des Schiffes in den Hafen konnte ich es mir nicht verkneifen dem Bootsmann das Steuer für ein paar Minuten zu überlassen. Rasch wurde der kleine Dolch gezückt und die Initialen in den Großmast geschnitzt. Dumm nur das Maxl mich vom Kai aus dabei beobachtet hat und mit einem Kaffeebecher nach mir warf. Das der Becher im Hafenbecken landete, stachelte meinen Übermut noch mehr an und veranlasste mich zu einem Umherhopsen um den Mast: „Ich bin jetzt Kapitäääään, ich kann ein Schiff steuern ...“

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und der werte Maxl sich einen neuen Kaffee bringen ließ, rief ich ihm zu, er möge doch bitte in der Unterkunft nachsehen, wo eine Kiste stünde deren Inhalt er bitte mit sich, Sil und dem kleinen Spatz teilen möchte.

Ich kann es kaum erwarten an Land zu kommen und Paolo in die Arme zu schließen.

07. – 10. Julmond 1458 –  Wie nimmt man Abschied, wenn niemand da ist?

Wo bleibt nur die Genehmigung zum anlegen? Nach dem Einlaufen in den Hafen war es wohl schon spät, der Hafenmeister daheim. Am nächsten Tag machte ein Formfehler im Antrag dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung und nun, am 9. des Monats, spät am Abend konnte der Steg ausgefahren werden und wir an Land eilen. Viel Zeit blieb nicht, der Kapitän war in höchster Eile, nur noch schnell die Sachen packen, Essen für die Heimreise organisieren und dann muss es wieder an Bord gehen.

Hektik kommt bei mir auf, werde ich auch alles in den wenigen verbliebenen Stunden schaffen?

Doch zunächst kommt die Wiedersehensfreude. Tariq kommt mich abholen, er hat Paolo dabei. Einen letzten Abend verbringen wir Drei außerhalb des Ortes. Die Nacht wird kurz, denn es gibt so unendlich viel noch zu reden, das Vergangene ist geklärt doch Fragen hinsichtlich der Zukunft bleiben. Ich schlafe in den Armen des Arabers ein und erwache alleine. Tränen der Wut steigen auf als ich seine Nachricht lese, doch muss ich mir eingestehen es nicht anders von ihm zu kennen. Tariq meint es nur gut wenn er dem Abschiednehmen aus dem Weg geht.

Um meine Sachen muss ich mich nicht kümmern, sie wurden bereits an Bord geschafft und als ich mit Paolo unsere Kajüte betrete, trifft mich der Schlag. Eine mir bis dato unbekannte Reisekiste steht dort, der Bootsmann übergibt mir mit einem breiten Grinsen den Schlüssel. Tariq’s Abschiedsgeschenk fällt auch jedes Mal größer aus. Es ist wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest in der Kiste zu stöbern. Kästchen mit Räucherwerk, Säckchen mit Gewürzen, eine dieser wundervollen bunten Lampen die ich im Basar bewundert hatte, Naschwerk und Nüsse und ganz zu unters, in Leinen eingeschlagen, feinster dunkelgrüner Samtstoff. Ein kleines Vermögen beherbergt die Kiste und in Gedanken schelte ich Tariq um seine Großzügigkeit.

Ein Scharren an Deck lässt mich aufhorchen, die Planke wird eingezogen, das Schiff zum Auslaufen bereit gemacht. Eilig laufe ich an Deck, sehe mich nach Maxl um, von dem ich mich noch nicht habe verabschieden können – doch vergeblich.

Hastig wird eine Nachricht verfasst und als ich seine Antwort erhalte, verstehe ich sie nicht: „... ich versichere dir .. die Welt wird deswegen nicht untergehen ...“

11. – 13. Julmond 1458 – Abschied nehmen / Teil 2

Von Gemlik geht es durch den Bosporus über das Schwarze Meer hin zur Donaumündung, wo die „AC“ auf uns wartet. Wir – das sind Silber, Marci und ich. Maxl ist in Gemlik zurückgeblieben, es wird gemunkelt der Kaffee hielt ihn zurück.

Kaum befinden wir uns auf dem Schwarzen Meer, da überkommt den Kapitän so etwas wie eine bleierne Müdigkeit oder gar eine Unpässlichkeit. Wie auch immer, ich darf wieder an das Steuer und das Kommando übernehmen. Von 8 Glasen der 4. Tagwache bis 8 Glasen der 1. Tagwache ging diesmal mein „Dienst“ eine ganz schön lange Zeit, vor allem die als Hundswache bekannte Zeit von Mitternacht bis zur vierten Morgenstunde scheint gar nicht vorübergehen zu wollen. Nur gut dass Antonio bei mir bleibt. Das was ich in letzter Zeit sonst nur mit Tariq gemacht habe, das machen wir nun auch – stundenlang reden und es tut so verdammt gut! Denn anders als die Anderen scheint er mich zu verstehen oder fragt wenigstens bei Unklarheiten nach wie ich was meine. Bei ihm darf ich Ich sein, mit allen Ecken und Kanten, Fehlern und Macken und ich muss nicht kuschen und nachgeben.

Auszug aus dem Logbuch:

(*) 4 Glasen der 3. Tagwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

(*) 8 Glasen der 3. Tagwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

(*) 4 Glasen der 4. Tagwache: Die Bedingungen waren einfach zu schlecht, Sie konnten sich nicht fortbewegen.

(*) 8 Glasen der 4. Tagwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

(*) 4 Glasen der 1. Nachtwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

(*) 8 Glasen der 1. Nachtwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

(*) 8 Glasen der 2. Nachtwache: Ihr Schiff hat sich in die gewünschte Richtung fortbewegt

Völlig übernächtigt falle ich ins Bett nur um wenige Stunden später durch Paolo geweckt zu werden der seinen besten Freund „Bolo“ vermisst. Nach dem Frühstück gehen wir also den Kater suchen und finden ihn im Lagerraum mit einer Ratte in den Pfoten wieder.

Am 13. des Monats bei einsetzen der Dämmerung sichtet der Mann in Krähennest die „AC“ Backbord voraus. Da es sich um Niemandsland handelt, benötigen wir auch keine Erlaubnis zum Anlegen. Die Dämmerung bricht schnell herein und somit ist uns eine letzte Nacht an Bord des Falken gegönnt. Es wird zudem meine letzte Nacht mit Antonio sein, denn er bleibt auf dem „Falken“ zurück, die Aussicht auf Abenteuer ist zu groß als dass er die Routine auf einem Flussschiff vorzieht. Zudem lockt das Angebot eines Tages Erster Bootsmann zu sein.

Der Abschied von Antonio am nächsten Morgen fällt mir verdammt schwer, er wird tränen- und kussreich und voller Schwüre in Kontakt zu bleiben.

Ein Beiboot bringt Sil, Paolo und mich hinüber zur „AC“, ein weiteres Marci und unser Gepäck. 

Während die Avalos’sche Familie sich ausgiebig begrüßt, lasse ich mir die Kajüte zeigen, die sehr zu meiner Freude wieder am hinteren Ende liegt. Paolo hängt verschüchtert an meinem Rockzipfel, der ganze Trubel, die fremden Menschen sind nichts für ihn. Also bleibe ich bei ihm in der Kajüte, verlasse sie nur kurz um mich bei Marci zu verabschieden. Gemeinsam mit Estania, einer Schwester oder was auch immer die junge Dame ist, kehrt er nun mit dem „Goldenen Falken“ nach Gemlik zu Maxl zurück. Für sie ist das Abenteuer noch lange nicht beendet, für mich indes geht es dem Ende entgegen. Kein schönes Ende, aber ein Ende ...

14. - ??? Julmond 1458 – Auf der „Angeluss Companion“

Dies also ist nun die „Angeluss Companion“. Sanguinius hätte das Schiff lieber „Vae victus“ genannt, wie er mir einst schrieb. Lange hab ich über die Bedeutung der Worte nachgedacht bis mir eine plausible lateinische Übersetzung einfiel: „Vae victis - Wehe den Besiegten!“ Nun ist die „AC“ bei weitem kein Schlachtschiff, sondern nur etwas größer als eine dümpelnde Nussschale, doch sollte man nie die Kleinen unterschätzen.

Unterschätzen sollte ich auch nicht mein feines Gespür für Mystisches. Schon in der ersten Nacht an Bord glaubte ich den Geist Sanguinius zu spüren, ja gar zu sehen. Es war gegen Mitternacht als ich ein Kratzen an der Tür hörte. Als ich schlaftrunken öffnete, huscht Diabolo herein. Beim Blick in den Gang war mir, als würde ich eine weißgewandte Gestalt sehen. Sanguinius trug ein langes weißes Gewandt, nicht mehr ganz neu und nach unserem Treffen mit einer Sabberspur von Hannes ...

Ich reibe die Augen und schaue noch einmal, der Gang ist leer. Vielleicht war es doch nur Jemand mit Hunger der in Richtung Kombüse verschwunden ist.

Am nächsten Tag beginne ich die kleine Kajüte heimelig herzurichten und Paolo einigermaßen Platz zum spielen zu schaffen. Auch wenn der Raum kleiner als auf dem Falken ist, so wird der Spieltisch aufgestellt. Ich bin froh das Paolo sich gut alleine zu beschäftigen weiß, auch wenn ich es lieber sehen würde wenn er mit Gleichaltrigen spielen und lernen könnte.

Die kommenden Tage vergehen wie im Flug auch wenn sie aus Eintönigkeit bestehen. Essen, schlafen, spielen, mit Gypsy ein wenig an Deck gehen, ihre Hinterlassenschaft beseitigen und das Deck anschließend säubern, wieder unter Deck mit Paolo kuscheln, Geschichten erzählen und ihm Wärme spenden, bis wir am Abend eine Wärmpfanne bekommen und wieder in der Koje zum Schlafen verschwinden.

Zusatzeintrag 18. – 22. Julmond 1458 – Лом / България / Царство България (Османска империя)

Das Schiff erreicht Lom, eine recht belebte Stadt in Bulgarien, geführt von einem recht engagierten Bürgermeister. Sona, die Kaptänin und – wie sollte es anders sein – ebenfalls eine Avalos, verständigt sich mit ihm in der in der Seefahrt vorherrschenden Sprache Englisch auch wenn einige Worte dabei auf der Strecke bleiben. Ich amüsierte mich köstlich, als Sona mir mitteilte, welche Waren wir ohne Beschränkung frei auf dem Markt erwerben dürfen: Weizen, Mais, Brot und Riba. Ein wenig ratlos ist sie beim Wort Riba. Schon möchte ich ihr erklären, dass Riba nicht im Entferntesten etwas mit Ribiseln zu tun haben und folglich keine Johannisbeeren sind.

Onkel Jurik und Mama sei dank habe ich einige Worte Russisch gelernt und die slawische Sprache gleicht sich in Einigem so wie es auch in der romanische Sprache üblich ist. Riba oder Риба ist ganz ordinärer Fisch.

Drei Tage können wir in Lom arbeiten, am Vierten geht es zurück auf das Schiff. Handeln macht wenig Sinn, sind doch die Preise auf einem derart niedrigem Niveau, dass sich nur der Einkauf lohnen würde, doch wer hat dieser Tage noch Geld?

Ein paar Taler lasse ich dennoch vom Dazuverdienten in der Stadt zurück, da ich eine große Schachtel mit Lebkuchen erstehen kann, zudem kandierte Früchte, rote Bänder und noch etwas großes Grünes.

Dieses große Grüne wird heimlich auf das Schiff gebracht und sogleich verschwindet es in der Kajüte.

Zusatzeintrag  24. Julmond 1458 – Heilige Nacht unter Aristoten

Es ist noch früh am Morgen, als ich mit Gypsy an Deck gehe. Ich liebe die Zeit der Morgenwache wenn noch wenig Betriebsamkeit an Deck herrscht. Die Hündin kann sich dann frei bewegen, tollt nach Herzenslust umher und ich muss ihr nicht mit Kommandos Einhalt gewähren. Auch heute Früh springt sie lebhaft hinter den Schneeflocken hinterher, schaut verwundert wo der Schneeball geblieben ist den ich an den Mast klatsche. Durchgefroren verschwinde ich unter Deck, lasse mir vom Smutje eine Kanne heißen Tee reichen und ziehe mich in die Kajüte zurück. Gypsy verkriecht sich unter der Koje, der einzige Platz wo sie ungestört sein kann selbst wenn das kleine Herrchen auch hier den Weg zu ihr findet. Doch noch schläft Paolo und so nutze ich die Zeit um im Schein einer Laterne die Tanne zu schmücken. Rote Schleifen zieren alsbald die Äste, Lebkuchenfiguren und rotbackige Holzäpfel folgen. Der kleine Spatz bekommt ein Holzspielzeug, ein Stück vom Türkischen Honig den Tariq für ihn mitgegeben hat, sowie warme Stiefel neben den Baum gelegt. Als der Kleine sich regt und wenig später mit großen Augen den Baum betrachtet muss ich mit den Tränen kämpfen. Erneut kreisen meine Gedanken um Hannes und mir will es nicht in den Sinn kommen das ich ihn nie wieder sehen kann. Paolo streckt mir seine Ärmchen entgegen und ich hebe ihn aus der Koje. Auf dicken Socken, die er der Kälte wegen in der Nacht anbehält, tapst er zum Baum und bleibt ehrfürchtig davor stehen.

Ich erkläre ihm, dass er sich nach dem Frühstück einen Lebkuchen vom Baum pflücken und dann sein Geschenk auspacken darf. Noch nie war Paolo so schnell gewaschen und angezogen wie heute.

Für Sil und ihre Familie nehme ich die Geschenke mit in die Messe. Auch wenn sie Aristoten sind und bereits am 21. ein Fest begangen hatten, von dem ich keine Ahnung habe, möchte ich ihnen eine kleine Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, alleine schon als Zeichen des Dankes für ihre Mühe mit mir. Die Geschenke von Sil und Sona liegen auf ihrem Sitzplatz, die Gabe für Sonas Familie, Naschwerk, Nüsse und Früchte aus Gemlik kommen in eine Schale in die Mitte des Tisches.

Wir sind noch nicht ganz fertig mit dem Frühstück, da zieht es Paolo zurück in die Kajüte wo er die Schleife von seinem Geschenk löst und dann die nächsten Stunden beschäftigt ist. Derweil der Kleine spielt lasse ich meine Gedanken auf reisen gehen. Sie fliegen zurück über das Schwarze Meer, suchen nach dem Falken und landen bei Antonio, bei Lu Ling und natürlich bei Maxl und Marci. Ob sie schon die Kiste aus meiner ehemaligen Kajüte geholt und die ihnen zugedachten Geschenke verteilt haben?

Oder sind sie mir noch immer gram für Worte und Verhalten ... bedacht und voreilig ...

Weiter wanderten die Gedanken die Donau entlang, nach Österreich zu denen, die einst Freunde waren, auf die Briefe jedoch längst nicht mehr antworteten, nach Amstetten zu Jeremias, dem ich Wohlergehen wünsche und letztendlich zu Hannes.

„Besinnliche Festtage, wo immer ihr sein mögt ...“

Zusatzeintrag  27. Julmond 1458 –  Nachdenkliche Zeiten

Die Weihnachtstage sind vorbei, der Alltag hält Einzug als hätte es die kurze Unterbrechung nie gegeben. Es waren stille Tage, die ich zurückgezogen mit Paolo verbrachte. Im Grunde erinnerte nur der kleine Baum an das Fest. Ab und an drangen Geräusche aus der Messe herüber, ausgelassene Stimmung schien dort zu herrschen, warum auch nicht, ist dort doch ein Großteil einer Familie beisammen.

Das Schiff gleitet die Donau entlang, zu beiden Seiten liegt das Land tief verschneit. Gelangen wir in Ufernähe sieht man gelegentlich Pferdeschlitten oder Kinder bei einer Schneeballschlacht. Dies alles weckt Erinnerungen an das letzte Jahr. Oh was war ich damals glücklich – glücklich und hochschwanger! Jeremias hatte mir ein wundervolles Geschenk bereitet, einen selbst gebauten Schlitten. Schon am nächsten Tag wurde Nikolaus davor gespannt und wir unternahmen eine Fahrt durch den Winterwald zwischen Amstetten und Pölten.  

Sollte es diesen Schlitten noch geben und der gute alte Nikolaus nicht zu Eselsalami verarbeitet sein, dann werde ich mit Paolo auch ...

Meine Güte, ich plane Dinge die noch in so weiter Ferne liegen. Hat mir nicht der vorgestrige Tag gezeigt, wie sinnlos alles ist? Ein falsches Wort und wieder wird alles auf jene Goldwaage gelegt, die man mir stets so gerne vorgeworfen hat sie zu benutzen. Ich bin nicht frei von Fehlern, war es nie und werde es nie sein, doch auch andere sind es nicht und reibt man dies ihnen ständig unter die Nase? Wohl kaum! Und auch das ich verunsichert bin, nicht weiß wie der Morgen aussehen wird und ob es ein Übermorgen gibt ... warum macht man mir deshalb Vorwürfe?

Der einsetzende Trubel an Deck beendet meine zwiespältigen Betrachtungen. Beim Blick aus dem Bullauge erkenne ich eine große Stadt direkt am Ufer. Wenn mich nicht alles täuscht musst dies Buda sein, eine von Menschen erbaute doch nie besiedelte Stadt. Dies erinnert mich an Zagreb und Belgrad.

Gypsy steht schwanzwedelnd vor der Tür und möchte hinaus. Vielleicht tut ein wenig frische Luft ganz gut und der Wind weht die trüben Gedanken davon, zumal mein Magen wieder rebelliert und das Essen von sich geben will, nun schon den zweiten Tag in Folge ...

28. Julmond 1458 – Österreich – Wien – fast daheim

Spät am Abend erreicht die „AC“ die österreichische Hauptstadt und was für ein Glück, die Anlegeerlaubnis lässt nicht lange auf sich warten.

Die Kisten und Truhen sind längst gepackt und so kann es schon wenig später von Bord gehen. Der arme Tp, er hatte das „Vergnügen“ mich etwas unsanft von der „Angeluss“ zu befördern, die wirksamste Methode mich auch wirklich von Bord zu bekommen. (Zitat Tp: „...also ich hab das nicht gern gemach, das kannst mir glauben...“)

Von der Avalos-Familie hatte ich mich schnell verabschiedet, nicht ohne mich für die Mitnahme an Bord zu bedanken. Die Suche nach einem Quartier für die Nacht und die für die nächsten Tage gestaltete sich nicht sonderlich schwer, gab es doch nur drei in Frage kommende Gasthäuser – eigenartig für eine Hauptstadt.

Paolo schlief schnell ein, ich wäre am liebsten noch einmal losgezogen, doch wäre dies Irrsinn gewesen. So also verbringe ich die erste Nacht auf heimatlichem Boden voller Ungewissheit.

29. – 31. Julmond 1458 – auf der Suche nach ...

Die Morgendämmerung war hereingebrochen als ich mich auf den Weg zum Friedhof machte. Wo nur sollte ich anfangen zu suchen? Es hieß nur Johannes hätte hier seine letzte Ruhe gefunden. Wie sollte ich sein Grab unter all den anderen ausmachen? Unruhig schweifte mein Blick umher und blieb dann an einem kleinen Kindergrab hängen. Zögerlich ging ich darauf zu, entfernte den Schnee vom Grabstein und atmete erleichtert auf. Der Name eines Mädchens war dort eingemeißelt, vom Alter her nur wenig älter als unser Sohn. Angespannt lief ich die Reihen entlang, beugte mich hin und wieder zu einem Stein oder einer Tafel, befreite sie vom Schnee und jedes Mal wenn ich einen fremden Namen las wuchs die Unruhe. Einmal fand ich einen Grabstein mit dem Namen Johannes drauf, doch als ich das Grab genauer betrachtete kamen Zweifel auf, sah es doch schon älter aus.

„Hör auf dein Herz ...“, hatte Tariq mir geraten als ich ihm von meinen Bedenken am Tod meines Sohnes erzählte. Ich hatte nie diesen tiefen Schmerz verspürt, immer geglaubt es müsse sich um ein Missverständnis handeln, zumal nie etwas Genaueres über Hannes Tod verlautbart wurde.

Und dann stand ich vor dem Haus des Friedhofswächters, zögerte ob der frühen Stunde und klopfte letztendlich doch an die Tür, welche tatsächlich geöffnet wurde.

„Ein Grab sucht’s also ... von einem Kind ... nun ja ... im Totenbuch müsst es stehen“, ließ der Mann verlautbaren und bat mich herein. Er führte mich in einen kleinen Raum, zündete eine Laterne an und trat an einen Tisch auf dem ein dickes Buch lag. Er erkundigte sich nach dem Namen und dem Datum des Begräbnisses.

Beinahe andächtig zog ich den Brief von Jeremias aus der Tasche, glättete das Papier und überflog die Zeilen. Kein Datum wies auf den Todestag hin, was mich erst jetzt stutzig werden ließ. Ich nannte dem Friedhofswächter einen groben Zeitraum von Mitte des Monats Ernting bis zum sechsten Tag im Gilbhart, dem Tag, an dem die Nachricht geschrieben ward.

Der Mann rückte seine Augengläser auf der Nase zurecht und schlug das Buch auf. Schnell fand er die Seiten zum angegebenen Zeitraum und er ging sorgfältig die Einträge durch. Quälend langsam schien die Zeit zu vergehen. Schon wollte ich ihn beiseite schieben und selber nachsehen, da hob er den Kopf und blickte über den Rand der Gläser. „Ich habe hier keinen passenden Eintrag gefunden. Es gibt nur vier Kindsbegräbnisse in dem Zeitraum, drei Mädel und einen Buben, doch stimmen weder Name noch Alter.“

Ich ließ mir die Einträge zeigen, mit eigenen Augen wollte ich sehen was der Verstand längst vermutete. Mein Sohn fand hier nicht seine letzte Ruhe, nun musste ich nur noch den Friedhof in Amstetten aufsuchen um Gewissheit zu bekommen Johannes eines Tages wieder in die Arme schließen zu können.

Und so fiel es mir leicht mich auf die Suche nach einer Mitreisegelegenheit zu begeben und am Abend hinunter in die Schankstube zu gehen, zumal diese leer war. Doch nicht lange, dann wurde die Tür aufgerissen, jemand kam herein gestürmt, rief laut: Juuurrriii und noch im selben Augenblick fand ich mich von KK umarmt. KK war nicht alleine, sie brachte noch einen Herrn mit der sich als Tavis vorstellte. Es brauchte nicht lange und meine Vermutung auf Grund der verliebten Blicke die sie sich zuwarfen wurde bestätigt. Hach ... ich freue mich so für KK, sie hat es so sehr verdient glücklich zu sein!

Die beiden waren ganz vernarrt von Paolo und auch wenn wir in ein anregendes Gespräch kamen, so blieb der Kleine Mittelpunkt des Geschehens. Einmal drohte die gute Stimmung zu kippen als KK sich nach Hannes erkundigte und ich darum bat des Thema zu wechseln.

Ach ja, dann war da noch Valentin, ein netter Kerl, der mich irgendwie in seiner lebensfrohen Art an Symi erinnerte. Und dann habe ich noch etwas ganz Verrücktes getan  - ich hab mit Tp auf dem Tisch getanzt. Ich kann mich nicht erinnern je getanzt zu haben ... Remi wollte mich einmal zum Ball der einsamen Herzen mitnehmen aber ...  Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, ich habe es genossen zur Geigenmusik von Tavis tanzen.

Der zweite Tag in Wien brachte mir die Hoffnung, bald weiterreisen zu können. Es fand sich ein nettes Paar, welches auf dem Weg nach Linz war und sich bereit erklärte einen Teil meiner Waren auf ihre Karren umzuladen. Dennoch reichte der Platz nicht und so blieb mir nichts anderes übrig als mir selbst so einen Karren zu kaufen. Zum Glück hielt sich der Preis in Grenzen, lag er doch nur 95 Heller über dem Tiefstpreis.

Zusatzeintrag  31. Julmond 1458 – der letzte Tag

Der letzte Tag in diesem Jahr bricht herein, er ist bezeichnend für so viele der zurückliegenden Tage und Woche. Verbracht wird er fern des Heimatortes ..., nun ja ... es sind nur mehr ein paar Meilen und nicht mehr so viele wie noch vor einem Monat und davor.

Es wird mein vorerst letzter Tag hier in Wien sein und ich möchte mich verabschieden von KK und Milka die bedingt durch den Armeeeinsatz noch hier bleiben müssen. Auch möchte ich Auf Wiedersehen sagen zu neuen Freunden und Bekannten: Tp und seiner Familie, von Sona und Silber, von Tavis und von Valentin.

 

 

wird noch fertiggestellt ............................

 

 



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